Geschichte

2021

Umrüstung Wasserzähler auf Funkablesung (Umsetzung ab 2021 bis voraussichtlich 2024)

2004 bis 2009

Umsetzung Massnahmenkatalog; Sanierung Reservoire und jährliche Sanierungen von Leitungen im Rahmen eines Nachholbedarfs

2003

Konzept und Massnahmenplan für den Ausbau, die Werterhaltung und den Unterhalt der bestehenden Infrastruktur erstellt

1994 – 1995

Anschluss an die Wasserversorgung Bülach als alternative Bezugsmöglichkeit zu den eigenen Wasservorkommen. Bau des Pumpwerkes Wanne in Bülach und Verlegen der Transportleitung auf einer Länge von 3’500 m. Option für den Bezug von 1’000 m3 Wasser pro Tag

1989

Modernisierung der Steuerung und Messtechnik. Einrichten einer neuen Betriebswarte im Werkgebäude der Gemeinde Embrach

1986 bis 1987

Neue Grundwasserfassung Hof (Fördermenge 2’200 Liter/Minute) als Ersatz für das Pumpwerk Langacker

1984

Vergrösserung des Reservoirs Oberalmet auf 1’000 m3 Inhalt

1974 bis 1977

Rapide Bevölkerungszunahme (ca. 5’100 Einwohner) bedingt die vierte Ausbauetappe mit dem Reservoir Gstein und dem Umbau Pumpwerk Kellersacker, Baukosten 1’300’000 Franken

1964 bis 1967

Dritte Ausbauetappe mit Hochdruckzonen im Zusammenhang mit der Erstellung einer grossen Anzahl von Siedlungen

Stufenpumpwerk Sternegg und Langacker, neue Reservoire Platten (200 m3) und Oberalmet (500 m3), ca. 11 km neue Leitungen (ca. 2’400 Einwohner), Kosten 1’650’000 Franken

1950

Einbau von Wasseruhren in allen Liegenschaften

1948 bis 1952

Zweite Ausbauetappe mit Pumpwerk Kelleracker mit einer Pumpe für 800 Liter/Minute und Erstellung des Reservoirs Illingen (1’000 m3), Kosten 295’000 Franken

1936

Erster Ausbau der Wasserversorgung und Erstellung des eigenen Pumpwerkes Langacker mit zwei Pumpen à ca. 700 Liter/Minute (ca. 1’800 Einwohner), Kosten 66’000 Franken

1905

Erweiterung der Anlage bis zum Stationsquartier. Erhöhter Wasserverbrauch ab Pumpwerk Steinzeugfabrik bezogen

1896

Gründung der Wasserversorgungsgenossenschaft Embrach am 1. März mit 177 Genossenschaftern

Auszug aus der Gemeindechronik «GESCHICHTE DER GEMEINDE EMBRACH, Band 2. DAS 19. UND 20. JAHRHUNDERT, VON MARKUS STROMER», herausgegeben von der Gemeinde Embrach 1999

Die Embracher Trinkwasserversorgung

«Bis ins späte 19. Jahrhundert versorgten zahlreiche private Laufbrunnen die Embracher Bevölkerung mit Trinkwasser. Erst allmählich nach sich die Gemeinde der Wasserversorgung an und trat 1888 mit einem Projektierungskredit vor die Gemeindeversammlung. Doch das Begehren wurde abgelehnt, worauf es die Gemeinde drei Jahre später nochmals versuchte und dabei ein weiteres Mal unterlag. Vermutlich war der grosse Teil der aktiven Embracher Stimmbürger mit den privaten Brunnen auf ihren Bauernhöfen zufrieden und sah nicht ein, weshalb hier Geld bewilligt werden sollte. 1893 schaffte der Projektierungskredit im dritten Anlauf doch noch die Hürde der Gemeindeversammlung, und im Jahr darauf konnte bereits der Baukredit von 67’000 Franken für die Erstellung des Reservoirs Sternegg und einer Wasserversorgung im Dorf bewilligt werden. Letztlich beliefen sich die Baukosten aber auf über 93’000 Franken. Für die Planung der Versorgung liess der Gemeinderat vom Winterthurer Ingenieur Weinmann den Wasserbedarf und die mögliche Leistung der Embracher Quellen abklären. Weinmann rechnete für die 1600 Personen und 500 Stück Vieh pro Person und Tier mit je 70 Litern täglichem Trinkwasserbedarf. Der benötigte Zufluss müsste demnach 100 Liter pro Minute betragen, hinzu kämen 80 Liter pro Minute für zehn Laufbrunnen. Diese Brunnen wären nach der Vollendung der Wasserversorgung zwar nicht mehr notwendig, sie müssten aber dennoch eingerechnet werden, weil man sie nicht sofort eingehen lassen könne. Um den errechneten Bedarf zu decken, seien die beiden Quellgebiete Obere Halden und Stierriet zu fassen, die mit einer Kapazität von 200 Litern pro Minute genügend Wasser zu liefern imstande wären.

Bereits zwei Jahre nach der Bewilligung des Projektkredits fand 1895 die Einweihung der Gemeindewasserversorgung statt. Im Jahr darauf erfolgte die Gründung der Wasserversorgungsgenossenschaft Embrach mit 177 Genossenschaftern, welche von nun an die Versorgung des Embracher Gemeindegebietes mit Trink und Löschwasser übernahm. Das rasche Wachstum der Einwohnerzahlen und der Industriebetriebe machte schon bald eine Erweiterung des Netzes in Richtung Norden nötig Die Leitungen wurden bis zum Stationsquartier verlegt, und ein Pumpwerk bei der Steinzeugfabrik verstärkte die Leistungsfähigkeit des Netzes. An diesen Arbeiten wie auch an den vielen späteren Ausbauetappen beteiligte sich auch der Kanton Zürich mit Geld aus der kantonalen Brandassekuranzkasse. Von den gut 14 500 Franken, welche die Genossenschaft ausgeben musste, wurde dadurch ein Anteil von 1275 Franken gedeckt. Die Regierung berechnete nämlich, dass jährlichen Wasserzinseinnahmen von 4247.65 Franken nur 1133.45 für den Unterhalt der Anlagen gegenüberstehen und somit ein ausreichender Gewinn zur Amortisation der Baulast erzielt würde. Gleichzeitig rügte der Regierungsrat die Wasserversorgungsgenossenschaft, dass der Durchmesser der Leitung nördlich der Bahnlinie geringer als geplant gebaut worden sei und nur fünf statt der zehn projektierten Hydranten aufgestellt worden wären. Dem entgegnete die Genossenschaft, dass das völlig ausreiche und mit dem vorhandenen Schlauchmaterial im Stationsquartier noch immer genügend Druck für zwei Feuerwehrschläuche mit Wurfweiten von 24 bis 27 Metern vorhanden sei. Damit gab sich die Regierung zufrieden, ordnete aber an, zusätzliche Hydranten anzuschliessen, sobald im Stationsquartier weitere Häuser gebaut würden.

Doch vorerst genügten die Anlagen, und eine erste Ausbauetappe musste nicht vor 1936 in Angriff genommen werden. Damals baute die Genossenschaft das Pumpwerk Langacker, welches auf eine Einwohnerzahl von 1800 Personen ausgelegt war. Um 1950 folgte die zweite Ausauetappe mit dem Reservoir Illingen oberhalb der Bülacherstrasse und dem Pumpwerk Kellersacher. Diese Erweiterung im nördlichen Gemeindeteil war nötig geworden, weil das Stationsquartier rasch anwuchs und die besonders stark brandgefährdete Steinzeugfabrik grosse Vorkehrungen für die Sicherheit erforderte. Die nächste Ausbauetappe liess nicht lange auf sich warten, hatte doch in den 1960er Jahren eine rapide Bevölkerungszunahme eingesetzt, welche die Nachfrage nach Trinkwasser rasch ansteigen liess. Neu kamen deshalb die Reservoire Platten, Oberalmet und Gstein hinzu, und ab 1987 schliesslich lieferte die Grundwasserfassung Hof anstelle des Pumpwerks Langacker das Embracher Leitungsnetz mit zusätzlichen 2200 Litern pro Minute. Die gesamte Wasserversorgung umfasst heute eine Vielzahl automatisch gesteuerter Anlagen und mehrere Kilometer Leitungen und arbeitet trotz der seit den Anfängen der Wasserversorgung auf das Vierfache angewachsene Bevölkerung nach wie vor mehrheitlich mit Embracher Quell- und Grundwasser. Als Sicherheitsvorkehrung für Krisenzeiten schloss mach 1994/95 die Embracher Wasserversorgung durch eine 3,5 Kilometer lange Leitung und das Pumpwerk Wanne mit der Wasserversorgung Bülach zusammen.»

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